Wir kennen doch die Redensarten:
Das letzte Hemd hat keine Taschen – ich kann nichts mitnehmen – was bleibt schon übrig von mir – auch der Tod ist nicht umsonst ….
Jetzt aber ernsthaft:
Die Kosten für Bestattungen steigen deutlich an!
Die Inflation macht auch vor dem Tod nicht halt, da nicht nur die Preise bei den notwendigen Materialien steigen,
sondern die auch die überhöhten Energiekosten wesentlich dazu beitragen.
Hier sind die Krematorien, die mit Gas heizen, besonders stark betroffen.
Dadurch steigen die Ausgaben bei den Feuerbestattungen in erheblichem Maße an.
Kostete bisher eine Feuerbestattung gerade noch bis zu € 2.500,-- in den Großstädten, muss ab sofort mit einem
Mehraufwand von mindestens 20 % bei den Sargherstellern und bis zu einer Vervierfachung der Gaspreise in den
Krematorien gerechnet werden. Dazu kommen noch die Benzinkosten für Überführungen oder Bestattungsfahrten.
Kosten für die Grabespflege sind gar nicht berücksichtigt!
Keine guten Aussichten, besonders für ärmere, ältere Menschen.
Zum Problem sollte es jedoch für niemanden werden, seine letzte Ruhestätte bezahlen zu können.
Aber: Wer denkt schon daran, auch noch für seinen eigenen Tod Rücklagen zu bilden?
So makaber es klingt, doch es ist eine Überlegung wert:
Bereits meine Großmutter hatte vor über 70 Jahren beim Münchner Begräbnisverein einen
entsprechenden Vertrag unterzeichnet. Weil sie sicher sein wollte, ihre Beerdigungskosten wirklich
selbst bezahlen zu können. Sie wollte nicht ihren Kindern zu Last fallen.
Wenn eine nahe Person stirbt, dürfen neben der vorhandenen Trauer für niemand finanzielle Engpässe entstehen.
Durch einen tragischen Unfall wurde von einem Tag auf den anderen ein junger Mensch mitten aus dem Leben gerissen.
Das Schicksal des Lebens tritt oft plötzlich und völlig unerwartet ein. Es blieb keine Zeit, noch schnell für den Ernstfall
vorzusorgen. Somit blieb den Eltern, die ganze schwere Last in der Trauer, alleine zu tragen.
Die realen Kosten von Beisetzungen sind enorm angestiegen.
In diesen Monaten werden in vielen Gemeinden die jeweiligen Gebührensatzungen im Bestattungswesen angepasst.
Vielen Menschen ist dieser Umstand nicht bekannt.
Sogar die neuen „grünen Grabstätten“ wie der beliebte Friedwald und die letzte Ruhestätte bei einer
Baumbestattung erhöhen die Preise fast um das Doppelte.
Die vorherrschende preisliche Vorstellung bei der Beauftragung einer Bestattung, ist in den meisten Fällen
weit entfernt von der Realität.
Liegt es vielleicht daran, dass nur alle 17 Jahre die Menschen mit einem Todesfall im nahen Familienkreis konfrontiert werden?
Elvira Bigl, Nachlassplanerin:
„Bei mir ist das anders. Ich kann sagen, im Abstand von einem oder zwei Jahren sind viele Menschen in meinem nahen Umfeld gestorben.
Allerdings, wenn ich eine Gesamtzahl nennen müsste, sind es bestimmt 100 Personen oder mehr,
von denen ich mich in meinem bisherigen Leben verabschieden musste.“
Wie wichtig dieses Thema ist, wird von vielen Menschen oft erst in höherem Alter festgestellt.
Es sollte nicht länger als Tabuthema in unserer Gesellschaft behandelt werden.
Sehen wir doch, welche einzigartige Möglichkeit wir haben, unser Szenarium für unseren letzten Weg
selbst zu überlegen, selbst zu planen und selbst in Auftrag zu geben.
Vielleicht empfinden wir sogar etwas Freude und Genugtuung bei der ganzen Sache.
Nehmen wir unser Leben selbst in die Hand - alle Angehörigen werden dankbar sein für eine vorausschauende Planung!
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