Als Schlaf-Expertin und Entwicklerin von Vita-Pad weiß Frau Ulrike Jung wie wichtig gesunder Schlaf ist
und welcher geheime Erfolgscode für mehr Vitalität und Schaffensfreude er beinhaltet.
Als neue Kooperationspartnerin freue ich mich besonders über Ihren heutigen Gastartikel zu dem Thema:
Ist der Schlaf der kleine Bruder des Todes?
Frau Ulrike Jung:
„Mit unserer Endlichkeit setzen wir uns nur ungern auseinander. Der Tod ist immer noch tabuisiert und mit
Ängsten und Mythen befrachtet. Was verbindet die beiden Phänomene Schlaf und Tod miteinander und
gibt es überhaupt eine Verbindung?
Lange galt der Schlaf als der kleine Bruder des Todes und war demzufolge auch negativ konnotiert.
Aussagen wie: “Schlafen kann ich noch, wenn ich tot bin“, so absurd sie auch sind, so zeigen sie doch
die gedankliche Nähe von Schlaf und Tod.
Auch die Behauptung, die Napoleon zugeschrieben wird: „Vier Stunden Schlaf braucht der Mann, fünf die
Frau und sechs ein Idiot“ zeugt nicht vom Wissen um die hohe gesundheitliche Bedeutung des ausreichenden
erholsamen Schlafes. Leider gibt es auch heute noch viele leistungsbereite Menschen, die den Schlaf als
Zeitverschwendung ansehen und sich mit wenig Schlaf oder Nachtsitzungen brüsten. Erst wenn bereits
gesundheitliche Schäden eingetreten sind, die Leistungsfähigkeit, Kreativität und Motivation auf der Strecke
geblieben sind oder gar ein Burnout-Syndrom droht, erfolgt ein Umdenken.
Eine neue Schlafkultur, nicht nur in den Führungsetagen oder im politischen Raum, ist also dringend erforderlich.
Nacht für Nacht fallen wir für einige Stunden in einen Zustand der Bewusstlosigkeit, aus der wir im Idealfall erholt
und erfrischt aufwachen. Natürlich denken wir beim Einschlafen nicht darüber nach was wäre, wenn wir nicht
wieder aufwachen. Das wäre auch kontraproduktiv für einen erholsamen Schlaf. Denn Schlaf braucht einen
ruhigen Geist. Stress, Anspannung und Angst sind erklärte Feinde des guten Schlafes. Abendrituale helfen, um
von den Aktivitäten des Alltags Abstand zu gewinnen, und das „System“ herunterzufahren. Ein Tagebuch zu schreiben,
Momente der Dankbarkeit festzuhalten und mögliche ToDos schriftlich zu fixieren, können zu einem solchen Ritual gehören.
Das Gefühl, alles geregelt zu haben, schafft ein gutes Ruhekissen.
So können wir in freudiger Erwartung auf den erquickenden Schlaf zu Bett gehen. Denn „Schlaf ist doch die
köstlichste Erfindung“, wusste schon der Dichter Heinrich Heine. Guter Schlaf hat auch eine Genusskomponente,
die wir uns unbedingt gönnen und nicht alleine den Dichtern und Denkern überlassen sollten.
Schlaf und Tod sind definitiv keine Geschwister, sondern eher entfernte Verwandte. Dauerhaft gestörter Schlaf,
eine langfristig unter dem persönlich liegenden Bedürfnis liegende Schlafdauer und ein Leben wider den eigenen
chronobiologischen Rhythmus können lebensverkürzend sein und vermindern zudem die Lebensqualität.
Ein Schlafforscher drückte es einmal so aus: „Schlechter Schlaf macht dumm und dick“. Es ist also nicht so,
dass wir produktiver sind, wenn wir wenig schlafen und womöglich als chronobiologischer Spättyp um 5:00 Uhr
aufstehen, sondern es ist genau umgekehrt.
Sich um den Nachlass, um das, was geschehen soll, wenn wir zum Beispiel krankheitsbedingt nicht mehr selbst
entscheiden können oder um die letzte Ruhestätte Gedanken zu machen und dann selbstbestimmt zu handeln,
befördert das Gefühl, alles geregelt zu haben. Auch wenn diese Fragen gerne verdrängt werden, so bedeutet
die Beschäftigung mit diesen Themen auch, einmal innezuhalten und die eigene Lebensführung und die
Verbundenheit mit anderen Menschen zu reflektieren. Eine innere Ruhe und Wertschätzung dessen, was ist,
kann die Folge sein. Das wiederum sind gute Voraussetzungen für einen erholsamen Schlaf.“
Elvira Bigl: „Vielen herzlichen Dank Frau Jung für die Zusammenführung unserer beider Herzensthemen!
Bei Fragen oder mehr Informationen zum Thema gesunder Schlaf einfach melden bei Frau Jung über die
Webseite https://vita-pad.de/ oder bei mir zum Thema Nachlass-Planung